Ökologische Krisen wie die Erderhitzung und der Artenverlust bedrohen unsere Lebensgrundlagen. Teils damit verwoben, teils als weitere Herausforderungen kommen soziale Probleme wie ungleiche gesellschaftliche Teilhabe und diskriminierende Strukturen wie Rassismus und Postkolonialismus als weitere Herausforderungen hinzu. Die Transition-Bewegung hat sich als Graswurzelbewegung zum Ziel gesetzt, diesen Krisen und Herausforderungen mit Kopf, Herz und Hand zu begegnen. Um hier uns systematisch weiter zu entwickeln, führen wir vom TransitionHaus in 2023 zusammen mit weiteren Kooperationspartner*innen der Bayreuther Wandelbewegung eine Workshop-Reihe durch, die vom Programm Partnerschaft für Demokratie Bayreuth gefördert wird.
Einerseits werden auf intellektueller Ebene Fragen aufgeworfen, die nach Wissensvermittlung und Diskussion verlangt (Kopf-Ebene). Andererseits braucht es Zeit Eindrücke und Erfahrungen emotional zu verarbeiten (Herz-Ebene). Zudem ist Handwerkszeug gefragt, mit dem Veränderungen aktiv gestaltet werden können (Hand-Ebene). Jede Ebene steht zwar vor den gleichen Herausforderungen, betrachtet sie jedoch von verschiedenen Blickwinkeln.
Aktuelle Informationen & Veranstaltungen
Projektbaustein Kopf
Leitfragen:
• Wo sind im TransitionHaus und in Bayreuth strukturelle Diskriminierungen und wie können wir ihnen entgegenwirken?
• Wie können wir das TransitionHaus und Bayreuth inklusiver machen?
• Welche Privilegien haben weiße Menschen und wie kann man sich ihrer bewusst werden?
• Wie können von Diskriminierung betroffene Menschen empowert werden?
Ein erfolgreicher Umgang mit der Klimakrise kann nur gelingen, wenn ganzheitlich gedacht wird und auch die sozialen Aspekte einbezogen werden. Das heißt, dass wir in unserem aktivistischen Tun und auch in der Gesamtgesellschaft genau hinschauen müssen, wo Ausschlussmechanismen wirken und wo Menschen aufgrund der (zugeschriebenen) Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe diskriminiert und benachteiligt werden. Nur in einer inklusiven Gesellschaft ist es möglich, wirklich einen Wandel herbeizuführen. Hierfür brauchen wir sowohl mehr Wissen im Bereich Anti-Diskriminierung als auch eine Selbstermächtigung der betroffenen Menschen. Es ist wichtig, dass nicht nur auf wissenschaftlicher Ebene, sondern auch im zwischenmenschlichen Miteinander Diskriminierungen benannt, bekämpft und aktiv vermieden werden.
Projektbaustein Herz
Leitfragen:
• Was macht der Klimawandel mit dir und mir?
• Welche Gefühle begleiten dich in deinem Engagement?
• Wie gehst du mit ihnen um?
Die Beschäftigung mit der Klimakrise und ihren Folgen ist phasenweise emotional und psychisch belastend. Diese Belastung steigt je intensiver sich Menschen mit den Themen auseinandersetzen und kann zu unterschiedlichen Reaktionen führen. Einige ziehen sich aus ihrem aktiven Engagement zurück. Andere radikalisieren sich, um ihren Gefühlen der Machtlosigkeit, fehlender Zugehörigkeit und des Sich-Übergangen-Fühlens Ausdruck zu verleihen. Um nachhaltig und langfristig engagiert zu sein, gemeinsam zu Handeln und demokratische Veränderungsprozesse hin zu einer solidarischen und ökologischen Gesellschaft aktiv mitzugestalten, braucht es geschützte Räume, in denen sich die Betroffenen ehrlich und respektvoll begegnen können und Unterstützung bekommen, um mit ihrem „emotionalen Ballast“ konstruktiv umzugehen.
Projektbaustein Hand
Leitfragen:
• Wie kommen wir als Gruppe zu gemeinschaftlich getragenen Entscheidungen?
• Wie schreibe ich ein gutes Protokoll?
• Welche Austausch- und Kommunikationswege schützen meine Daten und ermöglichen trotzdem ein unkompliziertes Teilen?
• Wie kommunizieren wir respektvoll und ehrlich miteinander?
• Wie schaffen wir diskriminierungsfreie, transparente Strukturen ohne Machtkonzentrationen?
Die aktuellen Herausforderungen können nur mit Lösungen erfolgreich gemeistert werden, die gesellschaftlich akzeptiert und getragen werden. Beteiligung ist der Schlüssel zu solchen Lösungen. Partizipation an demokratischen Strukturen wird jedoch nur attraktiv durch Methoden, in denen jede*r Gehör findet und Selbstwirksamkeit erfahren kann, die für alle transparent und nachvollziehbar sind. Gleichzeitig müssen sie so effizient wie möglich gestaltet sein. Dafür müssen (zum Teil unbewusste) Machtstrukturen und nicht nachhaltige Routinen überwunden und neue Methoden für ein solidarisches, hierarchiearmes Miteinander erprobt, etabliert und weitergegeben werden.
Kooperationspartner*innen & Unterstützung
- Caredu – Kritische Bildung
- Klimagefühle – Mit Herz im Wandel
- Lena Wenz – Illustratorin & Grafik-Designerin
- Heiko Rauh – Systemischer Berater
- Weitere Akteure (z.B. Anti-Rassismus-Trainer*innen)
- Partnerschaft für Demokratie Bayreuth – Demokratie Leben!